Durchsuchen Sie Facebook mit Google

Facebook erlaubt Google nun, seine mobile App in der Suchmaschine zu indizieren. Wie wirkt das auf die Privatsphäre?

In den letzten Wochen haben wir einige Bereiche vorgestellt, in denen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook und Google verbessern können. Vielleicht haben Sie sie gelesen, aber gesagt, „ja, das wäre toll, aber ich bin so beschäftigt… ich mache es morgen.“

Wenn das passiert ist, sollten Sie es noch einmal versuchen. Der Grund: Google hat eine Kooperation mit Facebook gestartet, die es Google ermöglicht, die mobile Facebook-App zu durchsuchen und das Gefundene in seinen Suchergebnissen zu präsentieren. Diese Suche ist auf öffentliche Informationen beschränkt – ein guter Grund, noch besser auf seine Privatsphäre bei Sozialen Netzwerken aufzupassen.

Das Wall Street Journal berichtet dazu: „Facebooks Vereinbarung, die die Google-Technologie in die App lässt, scheint dem Sozialen Netzwerk einen Vorteil aus der Zusammenarbeit zu geben. Dazu gehören auch Anwender, die in der Facebook-App bleiben, nachdem Sie einem Google-Suchergebnis dorthin gefolgt sind.“

Natürlich sehen zwei Big-Data-Unternehmen einen Mehrwert darin, die Daten der Anwender, die diese freiwillig hergeben und auf einer der beiden Seiten teilen, zu indizieren. Und auch wenn sie vielleicht sagen, dass das praktisch für die Anwender ist, um passendere Werbung/Suchergebnisse angezeigt zu bekommen, so bedeutet es aber auch, dass sie mehr Geld mit den Werbetreibenden Firmen verdienen können.

Wenn Facebook Google erlaubt, unter seine Motorhaube zu sehen, muss man sich fragen, ob das der Beginn ist, dass Entwickler mehr Informationen mit der weltgrößten Suchmaschine „teilen“. Egal, um welche App es sich handelt, sie hat auf jeden Fall einen bestimmten Wert für Google, Facebook oder andere Werbepartner.

In dieser Woche schrieb Dmitry Bestuzhev vom Global Research and Analysis Team (GReAT) von Kaspersky Lab einen Artikel auf Securelist: Wake up! You’ve been p0wned! Der Artikel dreht sich in erster Linie um eine iOS-App, die bisher kostenpflichtig war, nun aber kostenlos zur Verfügung steht.

Diese App weckt den Anwender auf, wenn er in ein leichtes Schlafmuster fällt, basierend auf Daten, die von der App gesammelt werden. Sehr cool, aber was kann ein Krimineller mit diesen Daten alles anfangen, wenn sie ihm in die Hände fallen? Hoffen wir, dass es niemals dazu kommen wird.

Wenn ich daran denke, fällt mir eine oft getroffene Aussage ein: „Wenn Sie für ein Produkt nichts bezahlen müssen, sind Sie selbst das Produkt.“

Tatsache ist, dass wir alle gerne kostenlose Dinge haben wollen und meist nicht die Nutzungsbedingungen von Apps oder Diensten lesen, die wir verwenden. Wir sind auch nur Menschen und daher nicht unfehlbar. Aber daran sollten wir öfter denken, wenn es um unsere Privatsphäre geht – vor allem, wenn man die potenziellen Auswirkungen bedenkt, wenn Google mehr Zugriff auf App-Daten bekommt.

Wenn Sie sich fragen, wie Sie Ihre Informationen schützen können, würde ich Ihnen Kaspersky Internet Security empfehlen, dessen Sicherer Browser Ihnen erlaubt, zu wählen, welche Daten Sie mit wem teilen. Oder Sie lesen immer ganz genau das ganze Juristenlatein der installierten Apps, falls Ihnen das Spaß macht.

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