Keine Probleme beim Kauf von Sicherheits-Software: Systemanforderungen

Beim Kauf von Software geht man automatisch davon aus, dass das Gerät mit den Systemanforderungen des Programms übereinstimmt. Aber das ist nicht immer der Fall.

Heute beschäftigen wir uns mit etwas sehr wichtigem, das allerdings oft als unwichtig angesehen wird: Systemanforderungen für Software.

Software-Entwickler geben auf Verpackungen und Webseiten meist die minimalen Systemanforderungen für den Computer an, auf dem die Software problemlos laufen soll. Beim Kauf des Programms stimmt man automatisch zu, dass man diese Anforderungen erfüllen kann. Deshalb sollte man vor dem Kauf von Software auch genau auf diese Systemanforderungen achten: Dann macht das Programm auch keine Probleme.

Auch für die Kaspersky-Produkte gibt es solche Systemanforderungen. Doch auf was sollten Sie auf jeden Fall achten? Lassen Sie uns einmal die Systemanforderungen für Kaspersky Internet Security betrachten:

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Auf dem Bild haben wir die Systemanforderungen markiert, die Probleme machen können, wenn sie nicht eingehalten werden. Im Folgenden erkläre ich, warum jede davon wichtig ist.

Beginnen wir mit einem der wichtigsten Punkte seit der Veröffentlichung von Windows 10: Inkompatibilität mit dem Betriebssystem. Wie Sie sehen können, ist die Liste der unterstützten Betriebssysteme recht lang. Sie enthält sogar noch den Dinosaurier Windows XP.

Allerdings bekamen wir im Sommer 2015 eine Menge Anfragen, dass unsere Produkte nicht auf Windows-10-Computern installiert werden könnten. Das war allerdings nicht überraschend, denn wir können mit unseren Produkten nur die finalen, kommerziellen Veröffentlichungen von Betriebssystemen unterstützen.

Wie Sie vielleicht wissen, wurde Windows 10 offiziell am 29. Juli veröffentlicht. Alle Versionen, die unsere Kunden bis dahin nutzten, waren „Technical Previews“ oder „Release Candidates“ – mit anderen Worten: keine Finalen Versionen. Als Windows 8 veröffentlicht wurde, hatten wir das gleiche Problem. Meiner Meinung nach sind Vorab-Versionen von Betriebssystemen recht gefährlich für den PC, vor allem, in Firmen.

Mittlerweile wird aber Windows 10 natürlich offiziell von unseren 2015er und 2016 Produkten für Heimanwender unterstützt (das sind die Programme mit dem „C“-Patch).

Windows XP SP3 ist dagegen auf der anderen Seite der Skala. Die Zahl der Service-Packs ist ein weiterer wichtiger Punkt der Systemanforderungen. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, stimmt das ältere SP2 (das viele raubkopierte Versionen von Windows XP verwenden) nicht mit unseren Systemanforderungen überein.

Auch veraltete Windows-7-Versionen funktionieren nicht (das sind die Versionen, bei denen das SP1 nicht installiert wurde). Diese Versionen werden theoretisch nicht einmal für die normale Nutzung empfohlen, da sie viele Sicherheitslücken enthalten. Wenn Sie also ein Kaspersky-Programm installieren wollen, ist das Update Ihres Betriebssystems auf eine sicherere Version nur logisch.

Es gibt bestimmte Fälle, in denen ein Anwender versucht, ein Heimanwenderprodukt auf einem Server-Betriebssystem (etwa Windows Server 2011) zu installieren. Dazu muss man anmerken, dass Heimanwenderprodukte nicht für Server-Systeme geeignet sind. Der Begriff „Heimanwender“ sagt ja schon, dass das Produkt zu Hause verwendet wird, auf einem normalen Windows-Betriebssystem, nicht auf einem Server. Ein Server-Betriebssystem gehört in eine andere, bestimmte Klasse von Systemen, die auch ihre eigenen Sicherheitslösungen benötigen.

Wir sollten noch dazusagen, dass die Mehrzahl der Inkompatibilitäten bei Anwendern vorkommt, die veraltete Betriebssystemsversionen nutzen oder einfach alles Neue ausprobieren, auch wenn es noch ein Jahr bis zur offiziellen Veröffentlichung dauert.

Kommen wir nun zu anderen Punkten der Systemanforderungen. Sie sollten auch auf die Hardware-Anforderungen achten: verfügbarer Festplattenspeicher und RAM. Es ist natürlich klar, dass jedes Programm Platz zur Installation und zum Speichern seiner Dateien benötigt. Die Systemanforderungen für unser Programm sprechen von einem Minimum von 480 MB. Doch damit auch andere Programme und das Betriebssystem selbst funktionieren, wird weiterer Festplattenplatz benötigt (zum Beispiel um temporäre Dateien zu speichern). Fünf bis zehn GB Platz im Systemverzeichnis der Festplatte reichen aus, damit das Betriebssystem nicht zu stottern anfängt.

Die Funktion des Systems und der Software hängt auch vom frei verfügbaren RAM-Speicher ab. Ich möchte hier den Begriff „frei verfügbar“ betonen. Denn der Computer sollte zu jeder Zeit 1 GB (oder 2 GB bei 64-Bit-Systemen) RAM vefügbar haben. Der gesamte RAM-Speicher des Computers sollte also höher liegen.

In den meisten Fällen bedeutet der alte Spruch, dass „Kaspersky das System verlangsamt“, dass ein Anwender das Programm auf einem alten Laptop mit 512 MB RAM insalliert hat. Kein Wunder, wenn das System dann langsamer wird. Denken Sie immer daran, dass Ihr Windows-System etwas „frische Luft“ braucht – sprich: genug RAM-Speicher.

Es gibt eine weitere wichtige Anforderung: eine Internetverbindung. Die Zeit vergeht schnell und Internetverbindungen sind heute ganz alltäglich. Denken Sie daran, dass Sie die Produkte nicht ohne Internetverbindung installieren können. Zudem würden Sie dann auch keine Datenbank-Updates und Updates für das Programm erhalten, und auch neue Schutzmaßnahmen wie das Kaspersky Security Network würden ohne den aktiven Inhalt nicht funktionieren. Es gibt keine Keys oder Datenbanken auf USB-Sticks mehr.

Lassen Sie uns zu guter Letzt noch über die unterstützten Browser und Mail-Programme sprechen. Sie stehen ebenfalls in den Systemanforderungen, da es dabei manchmal zu Problemen kommen kann. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen hat das mit den beliebtesten Browsern Firefox und Chrome zu tun.

Die Entwickler dieser beiden Browser aktualisieren diese so oft, dass unsere Entwickler manchmal nicht mithalten können. Sogar die Unterscheidung verschiedener Browser-Versionen kann eine Herausforderung sein. Beim Innenleben ist das dann ganz anders… Wenn wir mit den Browser-Entwicklern mithalten wollten, müssten wir unsere Lösungen jeden Monat anpassen und umprogrammieren, was leider nicht zu schaffen ist. Der Schutz unserer Kunden steht für uns an oberster Stelle und in diesem Bereich arbeiten die meisten unserer Kollegen. Aber natürlich arbeiten wir auch laufend daran, dass unsere Programme mit den Browsern kompatibel sind. Unsere 2016er Version nutzt eine Plugin-lose Technologie, die es unseren Lösungen erlaubt, unabhängig vom Browser zu funktionieren. Wir werden diesen Ansatz weiter ausbauen.

Ein weiterer Punkt sind persönliche Vorlieben. Wir wissen natürlich, dass es auch Browser wie Opera, den Yandex.Browser und Klone auf Basis der Google-Chromium-Engine gibt. Diese alternativen Browser haben loyale Nutzer, doch ihr weltweiter Marktanteil ist so gering, dass wir die Kompatibilität mit diesen Programmen leider nicht garantieren können. Das gilt auch für manche Mail-Programme.

Abschließend möchte ich Sie noch einmal bitten, die Systemanforderungen vor dem Software-Kauf zu lesen – bei allen Programmen. Dann sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite und finden genau das Programm, das zu Ihrem Gerät passt, und sparen sich möglichen Ärger. Und wenn es um Sicherheits-Software geht, hoffen wir natürlich, dass Sie sich für ein Kaspersky-Produkt entscheiden werden.

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