Virenlexikon: Michelangelo – Benannt nach dem Universalgenie des Mittelalters

Und dann kam Michelangelo: 1992 löste dieser Virus eine noch nie vorher da gewesene Medienhysterie aus. Man könnte sagen mit Michelangelo waren Viren im Medienzeitalter angekommen. Benannt wurde der Virus

Und dann kam Michelangelo: 1992 löste dieser Virus eine noch nie vorher da gewesene Medienhysterie aus. Man könnte sagen mit Michelangelo waren Viren im Medienzeitalter angekommen. Benannt wurde der Virus nach dem Universalgenie des Mittelalters, weil er am 6. März, dem Geburtstag Michelangelos, aktiv werden und schlimme Schäden anrichten sollte. Michelangelo war schon 1991 entdeckt worden, aber erst im Januar 1992 begann der Rummel.

Zwei Computerhersteller veröffentlichten Pressemitteilungen, dass sie versehentlich mehrere Hundert, mit dem Virus infizierte Disketten, ausgeliefert hatten. Nachrichtenagenturen und Tageszeitungen begannen über den Virus zu berichten und plötzlich überschlugen sich die Reporter mit immer noch alarmierenden Zahlen über die zu erwartenden Schäden. Fünf Millionen Computer, zu der Zeit eine enorme Menge, sollten betroffen sein und die Schäden in die Millionen gehen.

Michelangelo war auch in der Tat bösartig. Er hielt sich nach der Infektion unsichtbar im Hintergrund, überschrieb aber am 6. März den Boot-Sektor und verschiedene Systemdateien auf der Festplatte; damit startete der Computer nicht mehr.

Ob es an den Warnungen lag oder an der völlig überschätzen Verbreitung von Michelangelo – am 6. März 1992 erlagen nur etwa 10.000 Computer Michelangelos Fluch.

Im zehnten Teil unserer Serie stellen wir Ihnen CONCEPT vor, den ersten Makro-Virus.
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